Ankommen: Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.
Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.
Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.
Gott, ich weiß, dass ich nur lebe, wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse. Amen.
Einstieg: Mit dem Bild vom Guten Hirten beschreibt Jesus seine Beziehung zu uns Menschen. Es ist ein schönes Bild. Denn es drückt Vertrauen, Liebe und Hingabe aus. Das wird jetzt erfahrbar, wenn wir im Evangelium die Stimme des Guten Hirten hören.
Heute ist auch der Weltgebetstag um geistliche Berufe. Wir wollen Jesus, den Hirten seiner Kirche, bitten, Menschen in seine besondere Nachfolge zu rufen, aber auch um die Einsicht, was jede und jeder von uns tun kann, dass Menschen diesen Ruf hören und ihm folgen.
Oder/und Tagesrückblick:
Blicken Sie zurück auf den vergangenen Tag.
Was war heute schön?
Was ist mir gelungen?
Wo habe ich Sorgen und Ängste?
Was ist mir heute vielleicht missgelungen?
Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen als der Gute Hirt. Geleite auch die Herde, für die er sein Leben dahingab, aus aller Not zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus. Amen.
Evangelium vom Tag
Wenn Sie jetzt das Evangelium lesen, wird Gott Sie ganz persönlich ansprechen und Ihnen für Sie persönlich etwas sagen. Lassen Sie sich doch einmal darauf ein! Die anschließenden Gedanken zum Nachdenken können eine Hilfe sein, aber vielleicht sagt Gott Ihnen gerade etwas völlig anderes, das für Ihre persönliche Situation aktuell viel hilfreicher ist. Trauen Sie sich, dem nachzuspüren!
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus: Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.
Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Wer sich als Tür bezeichnet, durch die man eingeht, hat Selbstbewusstsein. Jesus hat es und sagt: Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Da bleiben nur zwei Fragen offen: Was ist hinter der Tür? Und: Wovor wird man gerettet?
Hinter der Tür sind die, die Jesus lieben, ihm trauen, seinen Worten mehr lauschen als den Posaunen der Welt. Hinter der Tür sind die, die nicht ihrer Faust oder ihrer Lüge vertrauen, sondern den leisen Worten des Heilands: Selig sind die Sanftmütigen. Hinter der Tür, im warmen Stall, sind die Schafe, die es nicht fürchten, ein Schaf zu sein; also das Bild für einen Menschen, der eher sanftmütig ist, auch wenn er streng sein muss. Hinter der Tür sind, in den Worten Jesu, die Geretteten, die die Gesetze der Welt befolgen, aber mehr kennen als die Gesetze und Regeln der Welt – sie wissen um die Macht der Liebe. Sie brauchen keine Herrschaft, kein Gebrüll und keine Aufmärsche. Ihnen genügt ihre Sanftheit, ihr Wissen um die Zerbrechlichkeit jedes Menschen. Entsprechend reden und handeln sie: sie zerbrechen niemanden. Sie hüten sich vor starken Worten, die Menschen zerbrechen lassen. Sie retten, statt zu verdammen; bewahren, statt zu zerstören. Denn sie wissen um ihre eigene Zerbrechlichkeit – und darum, dass der Heiland sie heilt, wenn er sagt: Nehmt meine Liebe; dann habt ihr Ruhe für eure Seelen.
Michael Becker
Fürbitten
Lasst uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, dem Guten Hirten seines Volkes: Jesus, du Guter Hirt – wir bitten dich, erhöre uns.
✧ Wir beten für alle, die ein geistliches Amt ausüben oder dir in besonderer Weise nachfolgen, dass sie ihrer Berufung treu bleiben und von Liebe zu dir und den Menschen erfüllt sind.
✧ Für alle Eheleute, dass sie jeden Tag das leben, was sie sich bei der Trauung versprochen haben.
✧ Für die jungen Menschen, die eine Entscheidung für einen Beruf treffen müssen, dass sie auch auf dich hören und einen Beruf wählen, der sie wirklich erfüllt.
✧ Für unsere Familien und Pfarrgemeinden, dass sie ein guter Boden sind, auf dem geistliche Berufungen wachsen können.
✧ Für unsere Verstorbenen, dass du sie auf die Weide des ewigen Lebens führst.
Alle diese Bitten, auch die Eigenen, können wir nun ins Vater unser münden lassen.
Vater unser …
… geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. In Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
So segne und behüte uns, alle die zu uns gehören und alle, an die wir jetzt ganz besonders denken, der liebende Gott.
+ Der Vater und der Sohn und der Heilige Geistes. Amen.