Ankommen: Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.
Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.
Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.
Gott, ich weiß, dass ich nur lebe, wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse. Amen.
Tagesrückblick
Blicken Sie zurück auf den vergangenen Tag.
Was war heute schön?
Was ist mir gelungen?
Wo habe ich Sorgen und Ängste?
Was ist mir heute vielleicht missgelungen?
Guter Gott, in dieser Zeit der Verunsicherung, in der die ganze Welt aus den Fugen zu geraten scheint, beten wir hier gemeinsam mit vielen anderen zu dir. Wir bitten dich, schenke uns deine Gegenwart und lass uns in deiner Nähe die Kraft schöpfen, die wir im Moment so nötig brauchen. Amen.
Einstieg:
Im Evangelium hören wir heute schon Worte Jesu aus dem Letzten Abendmahl mit seinen Jüngern. Gemütlich und feierlich mag es bei diesem Mahl in vertrauter Runde sein. Aber die Zusammenkunft ist auch geladen mit Bedeutung und der Aussicht auf Verrat. Der hinausgeht, wird merken, wie dunkel es rundherum ist – nicht nur wegen der Nachtstunde. Welches Dunkel in uns umlagert womöglich auch die Auszeit dieser Feier, bringt sich in Erinnerung, wenn wir nachher hinausgehen? Schmiegen wir uns an die Seite Jesu mit unseren Fragen und den Sorgen, die uns umtreiben! Selbst im Angesicht seiner größten Not gibt er noch Halt und Orientierung.
Stille
Gebet:
Allmächtiger, ewiger Gott, hilf uns, das Gedächtnis des Leidens Christi so zu begehen, dass wir von dir Verzeihung erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Evangelium vom Tag
Wenn Sie jetzt das Evangelium lesen, wird Gott Sie ganz persönlich ansprechen und Ihnen für Sie persönlich etwas sagen. Lassen Sie sich doch einmal darauf ein! Die anschließenden Gedanken zum Nachdenken können eine Hilfe sein, aber vielleicht sagt Gott Ihnen gerade etwas völlig anderes, das für Ihre persönliche Situation aktuell viel hilfreicher ist. Trauen Sie sich, dem nachzuspüren!
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 13, 21-33.36-38)
In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern bei Tisch war, wurde er im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer von euch wird mich verraten. Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte. Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er solle fragen, von wem Jesus spreche.
Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist es?
Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.
Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht.
Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.
Simon Petrus sagte zu ihm: Herr, wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.
Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.
Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Fürbitten
Die meisten Bitten, die wir hier mit in unser gemeinsames Gebet nehmen, wurden aus dem Heft Liturgie konkret genommen. Sie können aber auch eigene Bitten formulieren und beten.
Zu Gott, dessen Heilswille alles umfasst, beten wir:
✧ Du, unser Vater: Stärke alle Menschen, die du zu einem besonderen Dienst in Kirche und Welt berufen hast, wenn sie dabei auf Ablehnung
und Widerstand stoßen.
Wir bitten dich, erhöre uns.
✧ Tröste jene, die niedergedrückt werden von dem Gefühl, dass ihr Bemühen um das Gute vergeblich war.
Wir bitten dich, erhöre uns.
✧ Erweise dich denen als sicherer Halt, die durch schwerwiegende Veränderungen in ihrem Leben gerade den Boden unter ihren Fü.en zu verlieren drohen.
Wir bitten dich, erhöre uns.
✧ Leuchte den Völkern auf, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes von Hunger, Unterdrückung und Krieg.
Wir bitten dich, erhöre uns.
✧ Führe unsere Verstorbenen durch das Dunkel des Todes ins Licht deiner Herrlichkeit.
Wir bitten dich, erhöre uns.
Vater unser …
… geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. In Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
So segne und behüte uns, alle die zu uns gehören und alle, an die wir jetzt ganz besonders denken, der liebende Gott.
+ Der Vater und der Sohn und der Heilige Geistes. Amen.