Kirche und Kultur „satt“ bei Pfarrgruppen-Wallfahrt

Kirche und Kultur „satt“ bei Pfarrgruppen-Wallfahrt ins Elsass

Gemeinde sein heißt, als Christen zusammen unterwegs zu sein im gemeinsamen Glauben ausgerichtet auf Gott. Einmal jährlich nehmen Frauen und Männer aus den vier Pfarreien der Pfarrgruppe Rockenberg das ganz wörtlich. Sie sind im Rahmen der Pfarrgruppen-Wallfahrt auf irdischen Pfaden zu himmlischen Zielen auf Pilgerreise. In diesem Jahr führte Pfarrgruppenleiter Pfr. Dr. Gregor Waclawiak eine Gruppe von 40 Personen aus allen Gemeinden der Pfarrgruppe ins Elsass.

Wer mit dem Elsass bisher nur Flammkuchen, Choucroute (Sauerkraut) und Wein in Verbindung brachte, konnte während der 5tägigen Reise Kultur „satt“ genießen und das Elsass in seiner gesamten Bandbreite kennenlernen. Von der Romanik rund um die ehemalige Klosterkirche in Marmoutier über die Weinstraße bei der entzückenden Fachwerkstadt Rquiwihr, dem Kunststreifzug durch Colmar, einem Abstecher ins „Geheimnisvolle Elsass“ in Murbach und Thann bis zu Elsässischen Hauptstadt Straßburg.

Zum Start der Wallfahrt erteilte Pfarrer Dr. Gregor Waclawiak den Reisesegen. Den ersten kulinarischen Höhepunkt gab es dann schon gleich nach den ersten gefahrenen Kilometern. Agnes Fink verwöhnte die Gruppe mit selbstgemachtem Streuselkuchen. „Der Beste, den ich je gegessen habe“, wie aus Teilnehmerkreisen zu hören war.

„Kirchen-Hopping“ quer durch Romanik und Gotik stand im Mittelpunkt der Wallfahrt. Nicht immer mit Gottesdienst. Doch in Marmoutier durfte eine Messe zum Beginn der Pilgerfahrt nicht fehlen. Eine Vesper in der Klosterkirche St. Odile beschloss den ersten Reisetag. Im Zellenberger Hotel „Au Riesling“ speisten sich die Wetterauer allabendlich bei dreigängigen Menues durch die Köstlichkeiten der Elsässer Küche. 

Ein kultureller Höhepunkt war sicherlich der Abstecher inklusive Boostfahrt nach Colmar, wegen seiner vielen Kanäle auch liebevoll „Klein-Venedig“ genannt. Der Isenheimer Altar von Meister Grünewald und Schongauers berühmtes Gemälde „Maria im Rosenhag“ legen auch heute noch beeindruckend Zeugnis ab, von der gewaltigen Schaffenskraft der durch ihren Glauben inspirierter Künstler im ausgehenden Mittelalter beziehungsweise der frühen Neuzeit.

Der Abstecher in die Vogesen war dann das Kontrastprogramm zu Religion und Kunst: Auf den Spuren der Tour de France gelangte die Gruppe an den höchsten Punkt ihrer Reise, zum Grand Ballon, dem mit 1.423 Metern höchsten Gipfel der Vogesen. Einige besonders sportliche Wallfahrer erklommen vom Berggasthaus „Chalet-hôtel du Grand Ballon“ den Wanderweg vorbei an der Radarstation und dem Denkmal „Diables Bleus“ hinauf zum Gipfelkreuz. 

Neben diesem handfesten irdischen Höhepunkt gab es auch einen geistlichen. Besonders berührt hat die Wallfahrer der Abschlussgottesdienst. Den feierten die Wetterauer Pilger mit Pfarrer Dr. Waclawiak an keinem anderen Ort als im Straßburger Münster. „Unser Pfarrer hat es möglich gemacht, dass wir eine Seitenkapelle im Münster exklusiv für unseren Gottesdienst hatten“, so die Gambacherin Martina Löbel begeistert. „Selbstverständlich ist das nicht“. 

Fazit der Teilnehmer: Es war eine gelungene Pfarrgruppenwallfahrt. Wenn auch hier und da die Gehstrecken für weniger laufstarke Teilnehmer echt anstrengend waren. Doch Gugelhoupf (Elsässer Kuchenspezialität aus Hefeteig) und der gute Elsässer Wein sorgten für neue Kräfte bei allen.

(Text: Heike Mühlenbruch / Foto: Pfr. Dr. Gregor Waclawiak)