Ankommen: Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.
Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.
Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.
Gott, ich weiß, dass ich nur lebe, wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse. Amen.
Einstieg
Mit dem Gründonnerstagabend beginnen wir die Österlichen Drei Tage, die dem Gedenken und Vergegenwärtigung des Todes und der Auferste‐ hung Jesu gewidmet sind. Den Auftakt dazu bildet das Mahl, das Jesus am Vorabend seines Leidens und Sterbens mit seinen Jüngern gefeiert hat. Nichts verbindet sie enger mit ihm und untereinander. Das ist sein Geschenk und sein Vermächtnis an sie: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Vermisse ich ihn in der Eucharistiefeier?
Tagesrückblick
Blicken Sie zurück auf den vergangenen Tag.
Was war heute schön?
Was ist mir gelungen?
Wo habe ich Sorgen und Ängste?
Was ist mir heute vielleicht missgelungen?
Gebet: Guter Gott, in dieser Zeit der Verunsicherung, in der die ganze Welt aus den Fugen zu geraten scheint, beten wir hier gemeinsam mit vielen anderen zu dir. Wir bitten dich, schenke uns deine Gegenwart und lass uns in deiner Nähe die Kraft schöpfen, die wir im Moment so nötig brauchen. Amen.
Evangelium vom Tag
Wenn Sie jetzt das Evangelium lesen, wird Gott Sie ganz persönlich ansprechen und Ihnen für Sie persönlich etwas sagen. Lassen Sie sich doch einmal darauf ein! Die anschließenden Gedanken zum Nachdenken können eine Hilfe sein, aber vielleicht sagt Gott Ihnen gerade etwas völlig anderes, das für Ihre persönliche Situation aktuell viel hilfreicher ist. Trauen Sie sich, dem nachzuspüren!
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Es war vor dem Paschafest Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.
Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskáriot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?
Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.
Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen!
Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.
Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.
Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.
Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
Fürbitten
In der Feier der Eucharistie hat uns Jesus Christus sein Vermächtnis anvertraut. Mit ihm und untereinander verbunden, bitten wir:
– Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung.“ – Herr, stärke alle, die das Herrenmahl feiern, zum Zeugnis der Einheit und der Liebe.
Wir bitten dich, erhöre uns.
– „Nehmt und esst, das ist mein Leib. Nehmt und trinkt, das ist mein Blut.“ – Zeige Wege, öffne Herzen und stärke die Bereitschaft zur gemeinsamen Feier des Herrenmahls für alle Christen.
Wir bitten dich, erhöre uns.
– „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt.“ – Stärke deine Gemeinde im Glauben, lass sie wachsen in der Hoffnung und entfache ihre Liebe zu ihren Schwestern und Brüdern.
Wir bitten dich, erhöre uns.
– „Wenn ich euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.“ – Gib uns Mut, den Nächsten als Schwester und Bruder anzunehmen und jeder Diskriminierung zu widerstehen.
Wir bitten dich, erhöre uns.
– „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ – Schenke den Kranken Heilung und Heil, geleite die Sterbenden auf ihrem letzten Weg und vollende die Verstorbenen in deiner Liebe.
Alle diese Bitten, auch die Eigenen, können wir nun ins Vater unser münden lassen.
Vater unser …
… geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. In Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
So segne und behüte uns, alle die zu uns gehören und alle, an die wir jetzt ganz besonders denken, der liebende Gott.
+ Der Vater und der Sohn und der Heilige Geistes. Amen.