„Seht, wie sie einander lieben“ – Kirchenpatron St. Laurentius in Oppershofen gefeiert.
Am Nachmittag des Mittwoch, 10.08., feierte die Oppershofener St.-Laurentius-Gemeinde als „Auftakt“ des Patroziniums die Vesper vom heiligen Laurentius; sie endete mit dem feierlichen, sakramentalen Segen. Der Vesper stand Diakon Richard Graubert vor. Nach alter Tradition ging es im Anschluss an die Vesper auf den Oppershofener Friedhof zur Gräbersegnung.
Um 19.00 Uhr zelebrierte Pfarrer Christoph Hinke mit Assistenz durch Diakon Richard Graubert das Festhochamt zum Patrozinium in der Pfarrkirche. Die beiden Küster Joachim Heller und Alexander Fiolka hatten die Kirche in besonders festlichem Glanz erstrahlen lassen. Pfarrer Hinke sprach in seiner Predigt über das Leben des heiligen Laurentius, das sich sehr gut im „Markenzeichen“ der Christen der frühen Zeit zusammenfassen ließe: „Seht, wie sie einander lieben.“
Der heilige Diakon und Martyrer Laurentius lebte im 3. Jahrhundert. Als man Papst Sixtus II. am 6. August 258 zusammen mit zwei anderen Diakonen ergriff und abführte, eilte ihm Laurentius der Überlieferung gemäß nach und rief: „Wohin gehst Du, mein Vater, ohne Deinen Sohn? Du, der Du nie ohne Deinen Diakon ein Opfer dargebracht hast, willst nun alleine sterben?“ Da wandte Sixtus sich um und sprach: „Harre aus bei der Gemeinde, solange es Gott gefällt. In Deine Hände lege ich die Schätze der Kirche. Schwere Prüfungen stehen Dir bevor, doch der Herr wird Dir beistehen!“ Weil die Soldaten von Schätzen redeten hörten, ergriffen sie Laurentius und führten ihn sogleich vor den Kaiser. Zu diesem sprach Laurentius: „Wohl besitzt die Kirche einen kostbaren Schatz, und der Reichtum ist von solchem Glanz, wie ihn der Kaiser niemals gesehen. Doch nicht an einem Platz ist er verborgen, sondern weit umher verteilt in den Gassen der Stadt. Gib mir drei Tage Zeit, so will ich vor Dir ausbreiten, was wir Christen als unser kostbarstes Gut erkennen.“ Während dieser Zeit verteilte Laurentius alle Güter der Kirche unter den Bedürftigen. Am dritten Tag aber versammelte er alle Kranken, Ausgestoßenen, Armen und Verachteten, die Lahmen und Blinden vor dem Kaiser. Ihm rief er zu: „Siehe, das ist der Schatz unserer Kirche“, und er zeigte auf die Menschen. Der Kaiser aber fühlte sich betrogen und wollte, dass Laurentius seinem Glauben abschwöre. „Sagt, wen soll man anbeten, den Schöpfer oder das Geschöpf“, konterte Laurentius. Da ließ der Kaiser einen eisernen Rost herbeitragen. Auf diesen band man Laurentius und verbrannte ihn bei lebendigem Leib. Der Glaube des Laurentius, sein Name heißt übersetzt „der mit Lorbeer bekrönte“, war so stark, dass er noch humorvoll sagen konnte: „Nun kannst Du meinen Leib umwenden lassen, denn er ist auf dieser Seite genug gebraten.“ An Laurentius können wir den Mut und den Glauben und die Standhaftigkeit bewundern, der von Gott so sehr gestärkt wurde.