Gottesdienstfeier in Corona-Zeit

Gottesdienstfeier in Corona-Zeit

Das Coronavirus war und ist eine unerhörte Herausforderung. Wir müssen Einschnitte und Beschränkungen hinnehmen, die es so seit den Pestwellen Ende des Mittelalters nicht gegeben hat. Die Corona-Pandemie hat tief in unseren menschlichen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und auch kirchlichen Alltag eingeschnitten. Diese Krise konfrontiert uns auch mit der Frage nach dem Sinn unseres Lebens, unseres Strebens sowie mit der Frage nach unserer persönlichen, christlichen Spiritualität.

Stellt sich momentan nicht jeder von uns  seine ganz persönliche Vertrauensfrage(n)? Kann ich Gott vertrauen? Bin ich in der Lage darauf zu vertrauen, dass Christus als mein Herr und Gott mich auch in diesen schwierigen Zeiten begleitet? Spüre ich, dass er uns, dass er mir durch diese Krise hindurch hilft? Höre ich Gott? Hält mich Christus? Oder ist mir meine christliche Religion und auch deren Gottesdienste im ganzen sozialen Konsum-Milieu auch zum Konsumgut geworden, das es mir jetzt fehlt und der Verzicht darauf die Aufregung und die Verbitterung bringt?

Wir sind dankbar, dass die Lockerungen, die in Aussicht gestellt sind, in der kommenden Zeit erste Schritte zur Wiederaufnahme von Gottesdiensten möglich machen. Verantwortungsvoll und vernünftig sollen wir jetzt wieder die liturgischen Feiern nach und nach beginnen. Dazu wurden Empfehlungen entwickelt, die dem religiösen Bedürfnis ebenso Rechnung tragen wie den hygienischen Standards, die unabdingbar sind, um möglichst jede Infektion zu vermeiden. Die Bestimmungen vom Bistum Mainz zur Durchführung von öffentlichen Gottesdiensten sollen dabei helfen. Sie finden sie im Pfarrblatt, das auch online abrufbar ist. Den ersten öffentlichen Gottesdienst mit der vorherigen Anmeldepflicht beginnen wir am Donnerstag, den 07. Mai 2020 um 18.00 Uhr in Oppershofen. Den weiteren Gottesdienstplan finden Sie im Himmelsboten, wobei die öffentliche Sonntagsmesse in Gambach erst am 17. Mai um 11.00 Uhr gefeiert wird.

Der vierte Sonntag in der Osterzeit ist als Sonntag des guten Hirten benannt. Im Evangelium begegnen wir Jesus als unseren guten Hirten. Wenn Jesus nun sich als den guten Hirten bezeichnet und als die Tür zum Leben, so liegt darin ein ungeheurer Anspruch: Er selbst ist für uns die Offenbarung Gottes; Es gibt keine rettende Wahrheit und keinen Weg zum Leben außer ihm. 

Nehmen wir die kommende Zeit, die für uns alle nicht so einfach ist, als eine Chance auf die tiefere Begegnung mit unserem Hirten, der uns zum wahren Leben führt. Der Glaube an ihn spendet Hoffnung und befreit von allen Ängsten, so dass wir durch ihn und mit ihm und in ihm diese Krise meistern können.

Bleiben Sie behütet! Gottes Segen begleite Sie!

Ihre

Pfarrer Dr. Gregor Waclawiak und Heike Mühlenbruch, GPGR Pfarrgruppe Rockenberg