Ankommen: Gott, öffne mir die Augen, mach weit meinen Blick und mein Interesse, damit ich sehen kann, was ich noch nicht erkenne.
Gott, öffne mir die Ohren, mach mich hellhörig und aufmerksam, damit ich hören kann, was ich noch nicht verstehe.
Gott, gib mir ein vertrauensvolles Herz, das sich deinem Wort und deiner Treue überlässt und zu tun wagt, was es noch nicht getan hat.
Gott, ich weiß, dass ich nur lebe, wenn ich mich von dir rufen und verändern lasse. Amen.
Einstieg: „Vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen – bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde.“ So steht es in der Apostelgeschichte von Jesu Wirken nach Os‐ tern. Und so schauen wir heute mit Christus himmelwärts zum Vater, halten Ausschau nach dem Himmel auf Erden und auf das Ziel unseres Lebens. Jesus Christus hat uns seine Wege gezeigt – sie dürfen und sollen wir gehen.
Tagesrückblick
Blicken Sie zurück auf den vergangenen Tag.
Was war heute schön?
Was ist mir gelungen?
Wo habe ich Sorgen und Ängste?
Was ist mir heute vielleicht missgelungen?
Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit, denn in der Himmelfahrt deines Sohnes hast du den Menschen erhöht. Schenke uns das feste Vertrauen, dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind, in die Christus uns vorausgegangen ist, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Evangelium vom Tag
Wenn Sie jetzt das Evangelium lesen, wird Gott Sie ganz persönlich ansprechen und Ihnen für Sie persönlich etwas sagen. Lassen Sie sich doch einmal darauf ein! Die anschließenden Gedanken zum Nachdenken können eine Hilfe sein, aber vielleicht sagt Gott Ihnen gerade etwas völlig anderes, das für Ihre persönliche Situation aktuell viel hilfreicher ist. Trauen Sie sich, dem nachzuspüren!
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Die Rede von der Himmelfahrt Christi ist ja eine menschliche, eine symbolische Redensart. Der Himmel als „Wohnort“ Gottes – auch das ein Bild – und Jesus, der zu Gott heimgekehrt ist. Diese menschliche Rede von der Himmelfahrt Christi birgt eine Gefahr: Wenn sie nahelegt, dass Jesus, dass Gott weg, nicht da ist. Wer so denkt, kann sich zu Recht fragen, was es am Fest Christi Himmelfahrt eigentlich zu feiern gibt.
Wir feiern, dass Jesus, dass Gott da ist. In einer intensiveren und umfassenderen Art präsent ist, als es der menschliche Jesus aufgrund der zwangsläufigen Begrenzungen seiner menschlichen Gestalt sein konnte. Als Jesus noch auf Erden wandelte, war eben dieses Wandeln auf den Landstrich begrenzt, den wir heute Israel nennen. Durch die Himmelfahrt und das Pfingstfest – beides ist nicht voneinander zu trennen – sind diese Begrenzungen aufgehoben.
In seinem Geist, im Sakrament, in seinem Wort ist mir Jesus näher, als ich es mir selbst sein kann. Seine Himmelfahrt hebt die Grenze zwischen Erde und Himmel auf, holt den Himmel hinab auf die Erde. Für mich allemal ein Grund zum Feiern.
Michael Tillmann
Fürbitten
Jesus Christus ist bei uns alle Tage bis zur Vollendung der Welt. Im Ver‐ trauen darauf tragen wir ihm unsere Bitten vor:
Christus, höre uns.
✧ Wir beten für alle, denen es schwer fällt, an die Auferstehung und das ewige Leben zu glauben: dass sie Gottes unendliche Liebe und Nähe erfahren.
✧ Wir beten für alle, die ihren Weg in deiner Nachfolge suchen: dass sie die Gemeinschaft mit dir spüren.
✧ Wir beten für alle, die den heutigen Tag für Ausflüge und Unternehmungen nutzen: dass sie Gemeinschaft erleben und wohlbehalten heimkehren
✧ Wir beten für alle, die nach Gottes Wirken in unserer Welt fragen: dass sie der Kraft ihres Gebetes vertrauen.
✧ Wir beten für alle unsere Verstorbenen, die in ihrem Leben nach dem Himmel Ausschau gehalten haben: dass sie dort bei Gott das ewige Leben haben.
Alle diese Bitten, auch die Eigenen, können wir nun ins Vater unser münden lassen.
Vater unser …
… geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. In Ewigkeit. Amen.
Segensbitte
So segne und behüte uns, alle die zu uns gehören und alle, an die wir jetzt ganz besonders denken, der liebende Gott.
+ Der Vater und der Sohn und der Heilige Geistes. Amen.