Die „Fastenzeit“, auch „österliche Bußzeit“ genannt, dient der Vorbereitung auf die Feier des Todes und der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Durch Buße, Verzicht und Opfer wollen wir uns auf die heiligste Zeit im Kirchenjahr vorbereiten. Gerade für diese vierzigtägige Zeit (die Sonntage sind bei dieser Zählung ausgenommen, sie sind immer sog. Festtage) gibt uns die Kirche viele Hilfsmittel an die Hand. Eine kleine Auswahl der Wichtigsten ist nachfolgend aufgeführt. Bei allem ist aber immer wichtig, dass Liebe und Lebendigkeit hinzukommen, sonst könnte die Ge-fahr entstehen, dass unser Glaube innerlich trotzdem „tot“ bleibt.
Mit dem Aschermittwoch beginnen wir diese Zeit. Das Aschenkreuz, das wir an diesem Tag empfangen, will uns erinnern, dass alles einmal vergehen wird: „Bedenke, Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“.
Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind „strenge Fasttage“: Das Fastengebot (Einschränkung des Essens auf nur eine Sättigung am Tag) verpflichtet alle Volljährigen bis zum Beginn des 60. Lebensjahres; das Abstinenzgebot (Verzeicht auf Fleischspeisen) verpflichtet ab dem 14. Lebensjahr.
Das Freitagsopfer (alle Freitage des Jahres, außer Festtage) beinhaltet ebenfalls das Abstinenzgebot, ersatzweise darf man auch ein anderes Opfer bringen (z. B. Spende, gute Tat, Liebeswerk, …).
Gerade in der Fastenzeit sind wir eingeladen, unser eigenes Leben zu überdenken und unser Verhältnis, unsere persönliche Beziehung, zu Jesus Christus zu erneuern. Der Empfang des Bußsakramentes (hl. Beichte) ist uns dazu eine besondere Hilfe. Die Kirche empfiehlt uns, in regelmäßigen Abständen (z. B. monatlich) dieses Sakrament zu empfangen, mindestens aber einmal jährlich vorzüglich in der österlichen Bußzeit, wenn man sich einer schweren Sünde bewusst ist (vgl. Joh 8,7). Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Der Empfang der heiligen Kommunion ist uns von der Kirche wenigstens einmal im Jahr, allem voran in der österlichen Zeit, ans Herz gelegt.
Durch Spenden, das Geben von Almosen, sind wir eingeladen, etwas gegen die Not in der Welt zu tun und einen Akt der Nächstenliebe zu setzen (vgl. Lk 21). Es kommt dabei aber nicht auf die Höhe der Summe an, vielmehr auf die innere Absicht. Auch eine Tat aus Liebe für jemand Anderen, ein Akt aus Überwinderung zu uns selbst heraus, können uns helfen, über uns selbst „hinaus zu wachsen“. Alle diese Bitten, auch die Eigenen, können wir nun ins Vater unser münden lassen.
Ich wünsche Ihnen und uns allen eine gute und geistreiche Fastenzeit,
Ihr Pfarrer Christoph Hinke.